Entkalken

 

Häufigkeit

F: Wie oft muss die Maschine entkalkt werden?

A: Je nach Wasserhärte, die im Menü der Maschine bei Erstinbetriebnahme (oder ggf. Umzug an anderen Ort) eingetragen wird, unterschiedlich.

 

Bild1: Maschine wurde vierteljährlich entkalkt. Augenscheinlich noch zu wenig für diese extreme Wasserhärte. Danke Karl-Heinz für das Bild.

Verkalkung

 

Aufforderung

F: Wann kommt die Aufforderung zu Entkalken?

A: Je nach Wasserhärte (Stufe)unterschiedlich.

  • Stufe 4 bei ca. 80l
  • Stufe 3 bei ca. 150l
  • Stufe 2 bei ca. 300l
  • Stufe 1 bei ca. 500l

(Auszug aus einem Servicemanual einer Royal Professional)

Mittel

F: Welchen Entkalker sollte ich nehmen?

A: Grundsätzlich den Entkalker von Saeco.

 

Alternative: Es sollte nur Entkalker auf der Basis von Zitronensäure oder Weinsäure genommen werden. Auf keinen Fall darf man Essig oder Essigessenz nehmen, denn das zerstört die Dichtungen.

TIPP: Hier der Tipp einer Chemikerin gem. J. Fahrner): Eine Packung Zitronensäure (Kristalle) kaufen und davon 1-2 Esslöffel in 1 Liter UOA- oder VE-Wasser oder Aqua dest. Wenn man das Ganze in der Maschine ordentlich warm machen kann, dann löst sich der Kalk schneller. (Nur dann hat man wieder das Problem mit dem hohen Druck).

Wer noch etwas sparen möchte, der kauft die Zitronensäure nicht beim Apotheker, sondern suche nach einem Chemikalienhändler (alternativ Drogerie).Nur so als Preisvergleich: Bei Merck kostet 1kg Zitronensäure (wasserfrei zur Synthese) so um die 15 €. Das reicht wohl dann bis ins nächste Jahrtausend.;-)

Wichtig

F: Was muss ich unbedingt beachten?

A: Wichtig ist, dass der Durchlauferhitzer nicht mehr heiß ist, bzw. aufgeheizt wird. Denn sonst entsteht mit dem Entkalker zusammen ein sehr hoher Druck im Boiler, so dass dieser an den eh schon gefährdeten Stellen Leck werden kann.

 

Hinweis: Bei der u.a. Entkalkunf wird das Supportventil nicht entkalkt. Hier bietet es sich an, dies entweder

1. mit einem Pinsel mit purem Entkalker einzupinseln und einwirken zu lassen

2. für hartnäckige Fälle: Die Entkalkerlösung im Wassertank durch wenige Brühungen (bei Maschinen mit Pulvertaste diese drücken aber kein Kaffeepulver einfüllen) und mit kurzen Einwirkpause dazwischen über das Supportventil durch die Brühgruppe ind die Tasse leiten.

ABER ACHTUNG: Bei beiden Methoden das System mehrfach komplett mit klarem Wasser spülen! Verätzungsgefahr.

Ablauf

F: Wie läuft das Entkalken ab?

A1: Bei Maschinen mit Entkalkungsprogramm:

  1. Entkalker mit angegebener Wassermenge in den Wasserbehälter.
  2. Geeignetes Auffanggefäß unter den Kaffeeauslauf stellen. Achtung! Am Cappuccinatoreanschluß kommt auch Wasser während des Entkalkens raus.
  3. Entkalkungsprogramm starten.
  4. Programm durchlaufen lassen, bis abgeschaltet wird. (Das Programm läuft so lange, bis der Tank leer ist und schaltet das selbst ab)
  5. Kalkanzeige im Menü zurücksetzen.

A2: Bei Maschinen ohne Entkalkungsprogramm (z.B. Vienna Superautomatica und baugleiche):

  1. Kaffeemaschine ausschalten und ggf. ca. 1 Stunde abkühlen lassen
  2. Brühgruppe aus der Kaffeemaschine entnehmen, Kaffeesatzbehälter und Restwasserschale einsetzen, Servicetüre schließen
  3. Wassertank ganz mit Entkalkungsmittel füllen (z.B. Saeco-Enkalker: nach Vorschrift anwenden) (Hinweis Christian: Ich füll den Tank fast vollständig mit Wasser auf (ca 1,5 ltr) und geb dann ca 0,2-0,25 ltr Durgol dazu).
  4. Gefäß unter Heißwasserrohr stellen und Heißwasserhahn ganz öffnen
  5. Maschine am Hauptschalter einschalten und ca. 1/3 des Tankinhalts in das Gefäß durchlaufen lassen. (Hinweis: Christian hat bei den neuen Edelstahl-DLEH die Erfahrung gemacht, dass dies den Kalk nicht löst sondern nur "anlöst" und er dann in Brösel den Schlauch verstopft. Besser lKleinere Menge (40 ml) im Minutenabstand durchlaufen lassen, damit es besser einwirken kann.)
  6. Maschine am Hauptschalter sofort wieder ausschalten (wichtig: Heißwasserhahn für Druckabbau offen lassen!), Gefäß unter Heißwasserrohr ausleeren und wieder darunter stellen
  7. Nach ca. 2 Minuten Schritte 5. + 6. wiederholen bis der Wassertank leer ist
  8. Wassertank gut ausspülen und mit frischem Wasser füllen
  9. Maschine einschalten und mit dem frischem Wasser gründlich durchspülen (einschalten und Wasser komplett in das Gefäß unter Heißwasserrohr durchlaufen lassen)
  10. Schritte 8. + 9. wiederholen, dann Maschine ausschalten
  11. Heißwasserhahn wieder schließen, Brühgruppe wieder einsetzen
  12. Maschine einschalten und aufheizen lassen
  13. Einen Kaffee mit maximaler Wassermenge zubereiten (Durchspülen der Brühgruppenspeiseleitungen)
  14. Jetzt ist die Maschine wieder betriebsbereit

Anmerkung: Die Brühgruppe wird hierbei nicht entkalkt. Da hier aber kein stehendes heißes Wasser vorkommt, ist die Kesselsteinbildung vernachlässigbar gering. Wichtig ist hier nur das Entfetten (s. Reinigungszyklus).

(Das beschriebene Verfahren eignet sich natürlich auch für alle Automaten mit Entkalkungsprogramm, hier kann unter 13. ohne Kaffeeverschwendung durchgespült werden)