Mahlwerk
Bild: Mahlwerk mit Antrieb
Einstellung
F: Der Mahlgrad lässt sich nicht fein genug einstellen; der Kaffeesatz ist zu nass.
A: Auch bei einer neuen Maschine kann das Mahlwerk dejustiert sein.
Hinweis: Sergio hat auf seiner Seite eine bebilderte Anleitung zur Justage der Mühle eingestellt. Sogar eine Version zum downloaden in im Pdf-Format hat er eingestellt. (Vielen Dank, tolle Arbeit)
Der Kaffeesatz sollte feucht und nicht nass sein. Gleichfalls sollte das Kaffeemehl nicht zu fein und nicht zu grob sein.
So schaut er in etwa bei mir aus:
Mahlgrad noch feiner einstellen:
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1. Mahlgrad auf die gröbste Stellung und den Bohnenbehälter entleeren.
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2. Beide Schrauben, die den Bohnenbehälter befestigen, entfernen und Behälter abnehmen.
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3. Wenn keine Bohnen im Mahlwerk sind, kann man dieses auch mit der Hand im Stillstand drehen. Aber VORSICHT wenn man Widerstand spürt, nicht mit Gewalt weiterdrehen.
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4. Hebel auf feinste Einstellposition (1) drehen und nach oben vom Mahlwerk abheben. Alte Stellung markieren!
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5. Hebel probehalber auf Position 4 der Mahlgradverstellung wieder aufsetzen.
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6. Nun bei laufendem Mahlwerk (niemals den Mahlgrad bei ruhendem Mahlwerk in Richtung feiner verstellen, da dieses hierbei Schaden nehmen kann) stufenweise in Richtung fein (zu 1 hin) testen, ob das Produkt besser und der Trester dann trockener wird. Aber Achtung: Verstellungen von Mahlgrad und Menge reagieren träge. Erst die 2. oder 3. Tasse zeigt das Ergebnis.
Aber: Auf keinen Fall dürfen sich die Mahlsteine berühren!
Wie lässt sich das vermeiden?
Während des ganzen Einstellvorgangs muss man immer mal wieder versuchen, den einen Mühlstein, welcher ansonsten vom Motor angetrieben wird, zu drehen. Das sollte ganz leicht gehen. Sobald Schleifgeräusche entstehen, seid ihr schon zu weit gegangen. In diesem Falle einfach die Mühle wieder etwas gröber einstellen, bis man sie ohne Probleme drehen kann.
Wahrscheinlich müsst ihr sie aber gar nicht so weit herunterschrauben, da sie dann eh nur noch Mehl produzieren würde. Falls doch, denkt daran, den Mahlgradwählhebel so einzusetzen, dass er auf die 1 zu liegen kommt! Damit ist sichergestellt, dass niemand die Mühle so fein einstellt, dass die Mahlsteine sich berühren.
Bevor ihr die Mühle öffnet - zieht den Netzstecker!
Die Mühle könnte gerade anspringen, wenn ihr eure Finger im Mahlwerk habt.
Vielleicht ist auch gleich mal Zeit mit dem Pinsel und dem Staubsauger für Sauberkeit zu sorgen. Und denkt daran, auch Mühlsteine leben nicht ewig, vielleicht müsste man sie austauschen.
TIPP: (von Markus Balzen): Ist das Mahlergebnis zu grob und bringt auch eine Justage nicht den gewünschten Erfolg, so kann es auch sein, dass das Mahlwerk fehlerhaft eingebaut ist (z.B. Getriebe nicht richtig am Mahlwerkgehäuse eingerastet). Das erkennt man daran, dass der innere Kegel nicht genau in der Mitte des äußeren Mahlringes ist.
Karamellisierte Bohnen
F: Sind karamellisierte Bohnen (Torrefacto) schädlich fürs Mahlwerk?
A: Karamellisierte Kaffeesorten können das Mahlwerk bzw. kaffeeführende Teile (auch die Siebe) verkleben.
Ich nutze selbst Espresso mit einem Anteil karamellisierter Bohnen und habe diesbezüglich noch keine Probleme gehabt.
Mahlwerk mahlt ewig
F: Das Mahlwerk läuft ca. 20 Sekunden lang und die Warnmeldung für Bohnenmangel erscheint. Der Behälter ist aber voll.
A: Kontaktproblem beim Mikroschalter des Dosierers oder defekter Mikroschalter. Diesen dann ersetzen.
Mahlwerk bleibt stehen
F: Das Mahlwerk läuft kraftlos und bleibt sogar stehen. Ein Säubern der Mühle schafft nur kurz Abhilfe.
A: Hier scheint ein Defekt oder eine Abnutzung der Kohlen im Motor des Mahlwerks vorzuliegen. Den Motor mit Getriebe gibt es als Ersatzteil. Hardcorebastler tauschen die Kohlen aus. Dazu ist der untere Kunststoffteil des Motors zu lösen. Die Kohlen haben die Maße: 6 mm x 3,8 mm.
Der Supergau:
F: Sie haben anstatt den Wasserbehälter aufzufüllen, die Kaffeebohnen zum Schwimmen gebracht.
A:
Sofort die Maschine vom Netz nehmen!
Mir ist es leider diese Woche selbst passiert. Im Büro nutze ich eine Gießkanne zum Auffüllen und früh morgens - noch nicht richtig im Dienst - goss ich erst die Blumen und dann die Bohnen. Ein guter viertel Liter Wasser brachte die Espressobohnen zum Schwimmen. Mist, was nun.
Also erstmal Stecker raus.
Das Wasser kam inzwischen schon unter der Maschine heraus und ich wußte, nun kommt Arbeit auf mich zu. Panik ist aber kein guter Ratgeber.
Ich öffnete die Maschine und sah, dass das Wasser aus dem Mahlwerksmotor raustropfte und auch aus der Dosierkammer.
Ok, ich bin immer ein Freund der einfachen, praktischen Lösungen und so ging ich vor:
- Bohnenbehälter leeren und entfernen.
- Gehäuseoberteil abnehmen
- Stecker des Mahlwerks entfernen (Achtung Steckrichtung beachten, sonst mahlt die Mühle verkehrt herum)
- Die zwei Schrauben mit den U-Scheiben, die die Mühle fixieren, entfernen.
- Die Mühle mit den drei Gummilagern aus der Halterung lösen.
- Die Teile abtrocknen und evtl. mit Fönunterstützung oder Heizung trocknen.
- Mit einem Spray, welches Wasser aus elektrischen Schaltungen verdrängt, den Motor (nicht das Getriebe) einsprühen.
- Im unteren Teil kommt man durch die Schlitze im Motor an das kleine Lüfterrad. Mit einem kleinen Schraubendreher bewegte ich dieses, um die Mühle langsam zu drehen .
- Gleichzeitig entferne ich über den Kaffeemehlausgang der Mühle mit einem kleinen Schraubendreher die feste Kaffeemehlmasse.
- Erneut drehte ich eine Runde weiter und blies mit Druckluft die letzten Kaffeespuren aus dem Mahlwerk. An manchen Stellen unterstützt durch einen kleinen Schraubendreher. Denn in der Mühle fanden sich auch Altlasten, die wohl aus dem normalen Mahlbetrieb stammten und etwas fester waren.
- Zum Schluss noch einmal das Mahlwerk komplett ausblasen, dann die Lagerstellen am Motor nachölen.
- Nun erfolgte der Einbau.
- Ich reinigte noch die Dosierkammer und den Rest der Maschine.
- Alles zusammenbauen und einschalten.
Die Maschine funktionierte wieder tadellos. Ich musste nur die Mengeneinstellung verkleinern, denn die Maschine war nun so sauber, dass der Kaffee stärker war, als zuvor.